Delanna Archive - Jo Tanzt https://www.jo-tanzt.de/tag/delanna/ Dance | Movement | Yoga | Life Fri, 30 Apr 2021 15:26:44 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.1.1 https://i0.wp.com/www.jo-tanzt.de/wp-content/uploads/2020/06/cropped-Cream-and-Black-Natural-Makeup-Beauty-Logo-1.png?fit=32%2C32&ssl=1 Delanna Archive - Jo Tanzt https://www.jo-tanzt.de/tag/delanna/ 32 32 105640248 Die Bewegung ist die Kraft – Interview mit Delanna https://www.jo-tanzt.de/die-bewegung-ist-die-kraft-interview-mit-delanna/ https://www.jo-tanzt.de/die-bewegung-ist-die-kraft-interview-mit-delanna/#respond Sun, 10 Apr 2016 11:49:59 +0000 http://www.jo-tanzt.de/?p=1253 Delanna ist eine Orientalische Tänzerin, die mittlerweile national und international sehr gefragt ist. Man bekommt den Eindruck, dass sie zwischen den verschiedenen Ländern und...

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Delanna

Delanna ist eine Orientalische Tänzerin, die mittlerweile national und international sehr gefragt ist. Man bekommt den Eindruck, dass sie zwischen den verschiedenen Ländern und Tanzfestivals nur so hin und her jettet. Trotzdem kommt sie immer wieder zurück in ihre Wahlheimatstadt Osnabrück um dort ein ganz besonderes Tanzfestival zu organisieren – 360° Orient.
Ich nenne es besonders, weil Delanna immer wieder innovative Ideen hat, um das Festival zu bereichern. Ich bin sehr froh, dass sie auch immer den Mut hat, ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Aber lest selbst in dem folgenden Interview nach, was sie sich in diesem Jahr einfallen lassen hat.

Liebe Delanna, seit einigen Jahre organisierst du nun das Festival 360° Orient in Osnabrück. Wie bist du ursprünglich auf die Idee gekommen dieses Festival ins Leben zu rufen?

Diese Frage bringt mich dazu nachzudenken wie alles anfing. 🙂 Erlaube mir etwas nostalgisch zu werden. Denn wie es aussieht ist es meine 11. Veranstaltung…
Angefangen hat alles mit „Uni goes Oriental“ 2006… Mit der Idee, die Lehrer des UniSports zusammen zu bringen, um voneinander und miteinander zu lernen. Damals noch mit Anschreiben per Post etc. Zu diesen Lehrern gehörten auch z.B. Mellany Amar. Mit viel Enthusiasmus aber wenig (oder gar keiner) Ahnung ging es los und alles funktionierte bis auf die Show. Zum Glück war damals Sahela unser Stargast. Sie nahm alles in ihre Hand und rettete mit ihrer immensen Erfahrung die Show. Dann folgte Orient de Luxe mit Magdy´s Show, Uni goes Oriental die zweite, und erst danach startete 360° Orient, eigentlich mit der Idee „nur ein Stargast und ansonsten a lá Studioshow“. Bondok war der erste Stargast und vielleicht inspirierte er den Namen…  2012 lernte ich während der jomdance Ausbildung Angelina kennen. In Stockholm trafen wir Marta Korzun und beschlossen spontan eine gemeinsame Sache zu machen und neue dynamische Tänzerinnen aus Osteuropa zu holen. 360° Orient blieb als Name für die Show… 2014 veranstaltete ich wieder alleine. Name blieb, Idee auch…
Seit 2013 wächst das Festival von alleine, hat seine eigene Dynamik entwickelt… Ich versuche es sogar klein zu halten… Es klappt nur nicht.

Trotz vieler helfender Hände scheinst du den Großteil der Organisation selbst zu übernehmen. Wie schaffst du diesen ganzen Aufwand neben deiner Familie und deinem Beruf als Tänzerin?

Das Zauberwort ist Powernapping ;). Karriere-Familie-Festival ist ein Cocktail, der erst schmeckt, dann in den Kopf schlägt, so dass hinterher einem schlecht wird… hahahah… das ist mein Humor, Sorry! Genauso durchlaufen auch die Phasen. Euphorie. Arbeit. Arbeit. Noch mehr Arbeit. Verzweiflung. Augen-zu-und-durch. Schlafen. Ungefähr einen Monat bin ich durch und will von einer Wiederholung nichts wissen und dann geht’s wieder los… Ich kann nichts dafür :)))))) Und, im Ernst, ich schlafe 5-6 Stunden, versuche vor dem Kind wach zu sein, um zu arbeiten, genau so wenn die Kleine im Kindergarten ist, und wenn sie schläft. Da mein Mann in der Woche nicht da ist, ist Festival der beste Zeitvertreib und Ablenkung. Und am Wochenende, wenn ich in Fahrt gekommen bin, muss meine Familie mich aus dem Festival-Modus rausholen und zur Not den Strom ausschalten (das tut mein Mann vor dem Festival, wenn ich den Schlaf verweigere. :)))

Was gibt dir in der stressigsten Phase am meisten Kraft?

Für mich bedeuten die stressigsten Phasen die Phase des Anmeldestopps. Diese beginnt sie ungefähr 8 Wochen vor dem Festival und dauert ca. 4 Wochen. Wochen, Tage, Stunden und Minuten – als ob das Angebot niemanden interessiert und alles was ich mir sorgfältig überlegt und ausgesucht habe nutzlos ist – das ist das schlimmste für mich als Veranstalter. Kraft? Ich weiß es nicht… Es gibt nichts, was mir in dieser Zeit Kraft gibt. Ich finde mich mit dem schlimmsten ab und versuche es nicht zu zeigen (das letzte fällt sehr schwer und ich drehe meist etwas durch)… Der allgemeine Stress und die Arbeit herum sind für mich kein wirklicher Stress, es ist gewissermaßen Bewegung und ist einfach geil. Das ist wie eine Droge. Wenn Anmeldungen kommen und ich es nicht schaffe alles rechtzeitig zu erledigen. Damit komme ich sehr gut klar und gerade in dieser Zeit klopfen Freunde und Helfer an die Tür und manchmal reicht ein Abend zu dritt um in einem Stresshaufen wieder Licht zu bekommen. In Stressphasen bin fixiert, besessen und immer in Bewegung… Die Bewegung ist die Kraft und meine Motivation.

Nun zum Programm des Festivals. Wie suchst du dir deine Stargäste aus?

AleksejAuch hier bin ich gewissermassen spontan und verlasse mich auf mein Gefühl und die „Liebe auf den ersten Blick“. Der Künstler muss mich faszinieren, und ich muss an ihn glauben. Dann kann ich dahinter stehen und ihn/sie dementsprechend „verkaufen“. Aleksej habe ich aus dem Urlaub in Italien eingeladen, weil ich dort die Idee bekommen habe. Dariya mit einer SMS ungefähr so: „Lust auf Deutschland in 2016?“. Die Idee ist, junge und dynamische TänzerInnen der nächsten Generation aus Osteuropa und Russland einzuladen. Das ist für mich authentisch. Bei all meiner Liebe und Treue dem ägyptischen Stil gegenüber liebe ich den Drive, den mir der Russische Stil gibt. Die Mentalität und damit die Einstellung zum Tanz und zum Training ist eine andere und das reizt mich. Es gibt mir Energie und Motivation an mir weiter zu arbeiten und das möchte ich gerne teilen. ABER, die gerechtfertigte Kritik an der jungen Generation für die fehlende Tiefe der Kenntnisse, Wissen und Verständnis für den orientalischen Tanz lässt mich nicht unbeteiligt. Deswegen bin ich seit dem letzten Jahr bemüht, zusätzlich Stars einzuladen, die diese Lücke schließen können. Wenn ich dazu fähig wäre, mir darüber weniger Gedanken machen zu können, würde ich alles nur in meine eigene Fortbildung investieren, was mich wahrscheinlich das Gleiche kosten würde, und vor allem viel weniger Nerven. Für mich ist es aber nicht genug. Zusammen ist man weniger allein und in unserer Szene erst recht.
SahraEs ist schon etwas verrückt, denn ich fahre meist hinter den Künstlern her, bevor ich sie zu mir hole, um sich davon zu überzeugen, dass sie toll sind. Ich biete nichts auf meinem Festival an, was ich selbst nicht probiert habe. Sei es Workshops, Shootings, Kostüme… und wenn ich mit Künstlern arbeite, dann meist lange und produktiv :)))). Außerdem mag ich neue Entdeckungen. Vor zwei Jahren war Polina meine Entdeckung, heute tragen sehr, sehr viele Tänzerinnen aus Deutschland und weltweit ihre Kostüme. Letztes Jahr war das Diab mit Musik-Theorie-Workshop und Live Musik insgesamt. Dieses Jahr beschäftigte mich die Idee des Sponsorings für die Tänzerinnen der Opening Show, woraus sich ein Konzept entwickelte und, wie ich finde, zu einem gigantischen Erfolg führte. Zumindest bin ich mit dem Endergebnis sehr zufrieden.

All diese Stars können wir bei der großen Gala Show am Samstag Abend bewundern. Was macht deine Shows zu etwas Besonderem?

DarijaAuf den ersten Blick nichts. Wir haben eine Bühne, Lichttechniker, Künstler, ein Programm.. Alles wie immer… doch jedes Jahr erlebe ich etwas Eigenartiges. Es ist schön. Anders schön. Es gibt etwas, was man nicht beeinflussen kann, und das ist die Einstellung. Alle meine Künstler kommen mit der besonderen Einstellung und wollen gerade bei dieser Show ihre Bestleistung zeigen. Ohne Druck eines Mega-Festivals gelingt das doppelt und dreifach, denn die Künstler sind entspannt, das Publikum sehr dankbar, Osnabrück wartet ein Jahr auf dieses Ereignis und das ergibt eine besondere Wechselwirkung und Energie, über die ich gar nicht mehr viel sagen möchte (bin nämlich abergläubisch und bei uns heißt es, dass man das „verjagen“ kann. 😉

Du organisierst extra für die jüngeren Tänzerinnen die Show „Kids on Stage“ und hast viele deutsche Tänzerinnen eingeladen bei der Opening Show am Freitag Abend zu tanzen. Es sieht aus, als würde dir die Förderung des Tanz-Nachwuchses ganz besonders am Herzen liegen. Stimmt das?

Das tut es. Ich handele gerne nach dem Prinzip „Wenn du willst, dass man für dich etwas tut, dann tu das auch für die anderen“. Das ist mein Motto. Ich selbst wurde, wie es sich gehört (finde ich) in einem Workshop, verschwitzt, ungeschminkt aber glücklich und voller Liebe für Orientalischen Tanz von Magdy El Leisy entdeckt. Das ist in unserer Zeit kaum mehr möglich. Jede(-r) jagt blind seinen eigenen Erfolgs-Esel… Und, ich weiß es, ich tue es auch. Auf meinem Festival bin ich aber der Boss und genieße es, das vollkommen ausnutzen zu können. Dieses Jahr geht keine Tänzerin leer nach Hause. Wie jedes andere Festival auch decke ich vielleicht gerade Mal meine Kosten und kann auf keinen Fall für eine angemessene Gage sorgen. Aber ich gehe meinen Kopfschmerzen nach und erfinde Lösungen. Dieses Jahr hat die Anziehungskraft gewirkt (The Secret 😉 ) und alles ist zusammen gekommen… Ich freue mich darüber.
Kinderbauchtanz liegt mir seit Jahren besonders am Herzen. Und ja ich habe alles in die Wege geleitet, um den „Kleinen“ eine Bühnenerfahrung zu ermöglichen, ihnen, aber vor allem den Eltern, zu zeigen, dass BauchTanzen mehr als ein Hobby ist. Ich weiß, in Deutschland möchte man gerne das nur als Hobby betrachten. Aber gehen wir einfach mal weiter und nennen es Leidenschaft, Traum, etwas, was die Kids in 10 und 20 Jahren noch bewegen wird. Und das wird es! Da bin ich mir sicher. Unterstützen wir das doch und machen es nicht klein… Bei uns sind ca. 40 Kinder zusammen gekommen und sie werden das Festival auf eine andere Art und Weise eröffnen. Mit einem Hauch der nächsten Generation.

Bei deinem Festival geht es nicht nur um Shows und Tanzworkshops wie bei den meisten Festivals. Du bringst außerdem eine besondere Designerin und einen bekannten Fotografen nach Osnabrück. Wie kommst du auf diese Ideen?

Stichwort dazu ist Image. Bauchtanzen ist seit langem nicht mehr nur das Tanzen, es ist alles von Präsentation über die äußere Erscheinung bis hin zu den Essgewohnheiten (an dieser Stelle muss ich passen, bin nicht mal vegetarisch. Wäre vielleicht Idee für das nächste Mal :))))))). Kurz gesagt, eine Tänzerin hat viele Anforderungen zu erfüllen, um mitspielen zu können. Und auch das möchte ich gerne möglich machen, an einem Ort, an einem Wochenende. Ein wenig wie in Aschenputtel, die gute Fee kam und zauberte.. Es ist alles da, für einen Moment zugänglich, aber dann ist man in der Realität und muss den Rest selbst aufarbeiten. 360° Orient zeigt, dass alles möglich ist, gibt Energie, Motivation, Impulse. Was man daraus macht ist einem selbst überlassen, aber die Imagination, wie es sein kann, die bringe ich einmal im Jahr nach Osnabrück…

Neugierig geworden? Dann kommt nach Osnabrück zu 360° Orient, es ist eine Reise wert. 🙂

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Ein Teil von Kairo mitten in Berlin https://www.jo-tanzt.de/ein-teil-von-kairo-mitten-in-berlin/ https://www.jo-tanzt.de/ein-teil-von-kairo-mitten-in-berlin/#comments Sun, 27 Sep 2015 19:53:47 +0000 https://jotanzt.wordpress.com/?p=817 Catherine Mancera hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Geist Kairos nach Berlin zu holen. Mit ihrem Festival „Spirit of Cairo“ ist ihr das...

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Catherine Mancera hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Geist Kairos nach Berlin zu holen. Mit ihrem Festival „Spirit of Cairo“ ist ihr das für das Wochenende vom 11. bis zum 13. September gelungen! Lest hier mein Interview mit ihr.

Highlight des Festivals war die große Galashow am Samstag Abend. 4,5 Stunden Show, ein bebender Saal und durchgeschwitzte Zuschauer – all das sollte mich an diesem Tag erwarten.

Seht selbst, welch großartiges Line-Up ihr verpasst habt:

Erster Teil Zweiter Teil
Orchester Mazzikatea Europe
Ensemble Eshtah + Catherine Mancera
Competition Gewinnerin
Gordana
Dana Vahida
Cihangir
Natalia Kalinina
Ensemble Lazurie
Lina
Irinita Juman
Trio Shafran
Shams el Shemouse
Delanna
Dabke Ensemble
Fashion Show Trainingskostüme
Fashion Show Hisham Osman
Elena
Shalymar
Daniela Hunaida
Ensemble Eshtah
Catherine Mancera
Tito Seif
Dandash

Ich würde gern zu jedem einzelnen Künstler etwas schreiben, aber ich glaube, das würde diesen Artikel sprengen. Also erzähle ich euch von den TänzerInnen, die mich am meisten beeindruckt haben.

Orchester Mazzikatea Europe
Orchester Mazzikatea Europe

Eröffnet wurde der Abend jedoch nicht von Tänzern, sondern von dem großartigen Orchester Mazzikatea Europe. Diese Band, die sich auf orientalische Musik und auf die Begleitung von orientalischen Tänzerinnen spezialisiert hat, durfte ich schon bei dem Festival 360° Orient bewundern. Es ist einfach etwas ganz Besonderes, dass ein Tanzabend von Live-Musik begleitet wird. Die Energie von Tänzerin und Musikern multipliziert sich auf der Bühne und macht die Musik für die Zuschauer spürbar.

Das Ensemble Eshtah und ihre Lehrerin Catherine Mancera sind die ersten Tänzerinnen des Abends. Die Ensemble-Mädels sind noch relativ jung, tanzen aber sehr schön, zeigen tolle Formationen und strahhlen eine große Freude aus.

Gordana
Gordana

Shams el Shemouse – die Ukrainerin lebt mittlerweile in Kairo und das sieht man ihrem Tanzstil auch an. Sie tanzt mit einer riesigen Portion Humor und so musste ich bei ihrer Performance nicht nur einige Male Schmunzeln, sonder auch hin und wieder richtig Lachen. Es macht einfach Spaß ihr zuzuschauen.

Delanna ist ja nun schon eine alte Bekannte. Sie bringt immer eine riesige Portion Energie auf die Bühne. Als ich ihr in Berlin zugeschaut habe, kam mir der Gedanke, dass sie auf der Bühne ihr inneres Kind herauslässt. Ihr Gesicht zeigt eine Begeisterung und Freude, wie ich sie oft in Kinderaugen sehe. Zu Ihrer klassischen Performance kam noch ein Trommelsolo mit Mohammed Zaki hinzu – toll improvisiert von beiden.

Auch Catherine Mancera zeigt uns eine wunderschöne Improvisation zu Live Musik. Sie tanzt voller Gefühl und macht uns die Musik sichtbar. Erst als ich nun das Video ihrer Performance (siehe unten) gesehen habe, ist mir aufgefallen, dass ihr Tanz ganze neun Minuten lang war, obwohl er mir an dem Abend sehr kurzweilig vorkam. Auch die Länge der Tänze ist ungewöhnlich für eine Galashow und erinnert noch mehr an Ägypten, wo lange Tanzeinlagen normal sind.

Tito Seif
Tito Seif

Tito Seif – endlich. Ja, ich gebe es zu, trotz den ganzen tollen Tänzern des Abends habe ich auf ihn gewartet und natürlich wurde ich nicht enttäuscht. Am Ende des Abends wechseln Tito und Dandash sich mit ihren Performances ab. Und davon ist jede ein Erlebnis für sich. Tito beginnt mit seinem Berühmten Saidi mit 4 Stöcken. Er scheut sich nicht, diese lautstark auf den Boden knallen zu lassen und weckt damit auch den letzten müden Zuschauer. Später kommt er widerholt mit wechselnden Kostümen auf die Bühne. Er sprüht vor Energie und zeigt uns seine präzisen Hüftschwünge. Am liebsten mag ich aber seinen Humor und seine kleine Zahnlücke. Er bringt die Zuschauer einfach dazu, sich mit ihm zu freuen – über die Performance, die Musik und den Moment.

Dandash
Dandash

Dandash beendet zusammen mit Tito den Abend. Auch sie kommt mehrere Male auf die Bühne. An ihr sehe ich die faszinierende Fähigkeit, die besonders ägyptischen Tänzerinnen anhaftet: sie zieht das Publikum sofort in ihren Bann. Dabei muss sie sich nicht einmal anstrengen, die kleinsten Bewegungen und Gesten reichen. damit die Zuschauer durchdrehen. Sie kontrolliert innerhalb der ersten Sekunde jeden im Saal. übrigens auch die Musiker, die ihr stets folgen und auf jede ihrer unausgesprochenen Anweisungen reagieren. Auch sie tanzt mit sehr viel Humor und hat dabei keine Berührungsängste. So kommt sie zwischendurch auch einfach ins Publikum, setzt sich bei einer Zuschauerin auf den Schoß und hat einfach nur Spaß. Für einige deutsche Besucher war es vielleicht ein Kulturschock, aber ein guter. 🙂 Nach dem Finale bekommen wir noch eine Überraschung von Dandash. Sie schnappt sich ein Mikrofon und beginnt zu singen, es war einfach toll.

Tito Seif
Tito Seif

Insgesamt ist mir aufgefallen, dass in dieser Show der reine äqyptische Tanz in seinen vielen Facetten gezeigt wurde – jedoch keinerlei Fusion oder Trends. So gab es weder Isis-Wings, noch Voi, noch LED-Kostüme… Hat es deswegen an Abwechslung gefehlt? Auf keinen Fall! Diese Show hat gezeigt, dass der Orientalische Tanz an sich genug Abwechslung biete um ein abendfüllendes Programm zu gestalten. 4,5 Stunden fühlen sich an, wie ein paar Minuten, die Zuschauer können sich kaum auf den Stühlen halten und schwitzen vor lauter Klatschen und Mitwippen.

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Das war 360° Orient https://www.jo-tanzt.de/das-war-360-orient/ https://www.jo-tanzt.de/das-war-360-orient/#comments Wed, 08 Jul 2015 20:37:38 +0000 https://jotanzt.wordpress.com/?p=728 Ui, nach einer kleinen Urlaubspause melde ich mich nun zurück. 🙂 Vor meinem Urlaub habe ich noch an einem großartigen Festival teilgenommen – 360°...

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Ui, nach einer kleinen Urlaubspause melde ich mich nun zurück. 🙂

Vor meinem Urlaub habe ich noch an einem großartigen Festival teilgenommen – 360° Orient in Osnabrück organisiert von Weltsmeisterin Delanna.

Insgesamt gab es eine Party, viele viele Workshops, eine Gala Show und Specials wie Fotoshootings und Make-Up Workshops.

WorkshopsAm Freitag habe am Poi- und Voi-Workshop von Delanna teilgenommen. Delannas unterricht ist witzig, locker und dabei voller Inhalt. Mit hat das Poi-Spiel wahnsinnig viel Spaß gemacht. Natürlich konnten wir in der Kürze der Zeit nicht alle Figuren perfektionieren, wir haben aber viele Ideen zum Üben zu Hause mitgenommen. Die Voi-Choreo im Anschluss war schön romantisch und melodisch – sozusagen zum Dahinschmelzen. 🙂

Samstag habe ich an den Workshops Kostüm-Design und Rock-Träume von Polina teilgenommen. Ich war sehr gespannt auf Polinas Näh-Geheimnisse. Leider war die Organisation etwas chaotisch. Die erste halbe Stunde haben wir damit verbracht, die Materialien zu verteilen. Dabei hatten einige Stoff+Gummibänder+fertig genähte Stoffstreifen für Träger und Gürtel sowie Deko, einige hatten jedoch nur die kleinen Stoffstücke (unter anderem ich). Das fand ich etwas seltsam und nicht sehr gut vorbereitet. Denn IMG_5925Dinge wie Träger anbringen und die Deko-Kringel herstellen konnten wir so nicht in dem Workshop üben, da wir die Stoffstücke dafür erst zu Hause nähen müssen. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass durch die Übersetzung schon einiges an Informationen verloren gingen. Der Großteil der Teilnehmer konnten russisch sprechen und Polina somit verstehen. Sie hat aber oft vergessen, dass ihre Ausführungen für uns anderen Teilnehmer noch übersetzt werden müssen und hat dafür nicht viel Zeit gelassen. Am Ende des Workshops sind plötzlich alle Teilnehmerinnen (die Polina verstehen konnten) aufgesprungen und haben sich an ihrem Stoff- und Deko-Fundus bedient. Wir anderen haben erst viel später mitbekommen, dass wir uns daraus Teile aussuchen und mit nach Hause nehmen durften – und haben uns dann anden Resten bedient. 😉 Trotzdem fand ich sehr viele von Polinas Ideen und Methoden richtig gut und werde sie umsetzen. Polina hat mich nach vielen Jahren wieder dazu animiert mal wieder ein eigenes Kostüm zu kreieren.

IMG_5983Sonntag habe ich an einem ganz besonderen Workshop mit Nour und Yasser Alswery teilgenommen – Balady mit Live Musik. Yasser hat in sehr schönen und treffenden Worten erklärt worauf es beim Balady ankommt, anschließend gab es viel Möglichkeit zu üben. Zwischendurch haben Nour und Yasser die Teilnehmer immer beobachtet und neue Tips zur Verbesserung gegeben. Der gesamte Workshop wurde begleitet von Trommler Mohamed Zaki und Akkordeon-Spieler Magdy Manga. Das Gefühl, das Gelernte direkt mit diesem tollen Musikern unzusetzen war unglaublich.

Im Anschluss habe ich noch an Nour’s Oriental Shaaby Workshop teilgenommen – viel Spaß und Schweiß, mehr muss ich nicht sagen. 🙂

IMG_5982Und dann war da noch die Show – ja, das war wirklich etwas Besonderes. Der erste Teil war nach dem bekannten Prinzip, verschiedene Tänzerinnen und Gruppen präsentierten ihre schönen Tänze. Die Show war kurzweilig, abwechslungsreich und spaßig. Das Besondere kam aber erst im zweiten Teil. Nach der Pause hatten die Musiker von Mazzikatea Europe ihre Instrumente aufgebaut. Als die ersten Töne erklangen, wurde sofort deutlich, wie groß der Unterschied zur Musik vom Band ist. Die Energie der Musiker war sofort spürbar. Nach einigen Minuten instrumentaler Musik kam Sänger Yasser Alswery dazu. Eine Stimme zum Dahinschmelzen. Als er dann noch Hits wie „Habibi ya nour el ain“ sang, war es späätestens um das gesamte Publikum geschehen. Ich wollte, dass das wunderbare Konzert gar nicht mehr aufhört und hatte mittlerweile schon ganz vergessen, dass ja noch Tänzer kommen. Zur Live-Musik tanzten Nour, Lorena Galeano, Delanna, Evelyn, Verahzad, Magdy el Leisy, Anastasya Korobova und das Ensemble Lazurie. Alle Darbietungen haben mir wirklich sehr sehr gut gefallen. Ein kleiner Wehrmutstropfen ist, dass die Tänze choreografiert waren. Ich hatte mir mehr Improvisationen gerechnet. Dafür gab es die Entschädigung von Nour am Ende der Show. Ihr improvisierter Saidi war großartig und ich bin wirklich froh das gesehen zu haben. Kein Wunder, dass sich die Zuschauer nach der Show nicht mehr auf den Stühlen halten konnten.  IMG_5973

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